Im Laden statt online shoppen?
Onlineeinkäufe belasten die Umwelt deutlich mehr, als es zunächst scheint.
Schnell, bequem und beliebt: 56 Millionen Bundesbürgerinnen und -bürger kaufen im Internet ein (2019). Das bleibt nicht ohne Folgen für die Umwelt – von Einwegpaketen und Verpackungsmüll bis hin zu Emissionen im Lieferverkehr. Wer auch beim Onlinekauf nachhaltig handeln möchte, sollte daher einige Aspekte beachten.
Ökobilanz vom Verkehrsmittel abhängig
Viele Studien bescheinigen dem Onlineshopping im Vergleich zum herkömmlichen Einkauf eine gute Ökobilanz – weil sie von einer Anfahrt mit dem Auto ausgehen. Wenn Sie aber Bus oder Bahn nehmen, sieht das schon anders aus. Unser Tipp: Fahren Sie falls möglich mit dem Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß. Dann hat der Einkauf im Laden die bessere Ökobilanz. Außerdem unterstützen Sie mit einem Einkauf in Ihrer Nähe lokale Geschäftsleute und Angestellte.
Soziale Nachhaltigkeit von Onlineshopping
Nicht bezahlte Sozialversicherung, Verstöße gegen den Mindestlohn, illegale Beschäftigung: Negativschlagzeilen zum Versandhandel gibt es immer wieder. Kritisiert werden dabei vor allem die schlechten Arbeitsbedingungen von Paketbotinnen und -boten, die beispielsweise oft keine Festanstellung haben. Ein Grund für die problematische Situation: Zustellerfirmen und Beschäftigte stehen durch wachsende Paketaufkommen und Express-Angebote sowie einen hohen Preisdruck in der Branche stark unter Druck. Auch Arbeitsbedingungen bei großen Versandhändlern werden von Medien und Gewerkschaften immer wieder kritisiert.
Hinzukommt beim Onlinehandel der Verpackungsmüll für Einwegverpackungen, zum Beispiel bei Kleidung und die teils schlechte Ökobilanz. Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie T-Shirts, Kleider, Computer oder Ihr Abendessen online bestellen müssen. Prüfen Sie doch einmal, ob es auf Ihrem Arbeitsweg Restaurants gibt, die Gerichte zum Mitnehmen in Ihre mitgebrachten Behälter packen. Und ob die Kleidung oder der Laptop nicht bei einem Fahrradausflug in die Stadt mit Freunden oder Familie gekauft werden können.
So wird auch Ihr Onlinekauf möglichst nachhaltig
Bestellen Sie möglichst in nachhaltigen Onlineshops und vermeiden Sie Einzelbestellungen, diese machen besonders viel Müll. Sammelbestellungen sind besser für die Umwelt. Nutzen Sie Standard- statt Expresslieferungen. Paketzusteller können zwar ihre Ladungen und Routen besser planen als private Einkäufer, aber kurze Lieferzeiten und Wunschuhrzeiten führen dazu, dass die Zusteller weniger sparsam unterwegs sind, als sie es sein könnten.
Stellen Sie sicher, dass Sie zu Hause sind, wenn das Paket angeliefert wird. Oder fragen Sie Nachbarn, ob sie die Sendung annehmen können. Zusätzliche Kilometer verursachen CO2-Emissionen und belasten die Paketfahrerinnen und -fahrer.