Festivals, Camping, Picknick: Spaß im Freien ohne Müllberge
Campen, Picknicken, Feiern und die Seele baumeln lassen auf Wiesen und Zeltplätzen – was dem Menschen gut tut, sollte der Umwelt nicht schaden. Der Nachhaltige Warenkorb zeigt, mit welchen Tricks Sie bei Aktivitäten in der Natur Müll vermeiden können.
Mehrweg spart Geld und vermeidet Müll
Machen Sie Pappbecher, -teller und Plastikbesteck zum Ladenhüter! Auch biologisch abbaubares Plastikgeschirr ist keine ideale Wahl, denn Einwegprodukte aus Bioplastik sind aus ökologischer Sicht nicht zu empfehlen. Nachhaltiger ist Mehrweggeschirr: Es vermeidet Müll und spart auf die Dauer Geld. Glasflaschen und Porzellangeschirr wickeln Sie für den Transport einfach in ein Tuch, damit nichts kaputt geht. Auch praktisch ist der klassische Picknickkorb. Darin sind Teller, Gläser und Besteck so verstaut, dass auch beim Transport nichts kaputtgehen kann.
Kaufen Sie auch Getränke in Mehrwegflaschen, denn das Recycling-System schont die Umwelt. Noch besser und günstiger: Packen Sie eine Trinkflasche ein, um mit Leitungswasser den Durst zu stillen. Immer mehr Festivals und Campingplätze stellen Trinkwasserbrunnen zur Verfügung, an denen Sie Ihre Flasche auffüllen können. Auch in manchen Parks gibt es inzwischen solche Trinkwasserstellen. Picknicken darf man übrigens in den meisten städtischen Grünanlagen, außer sie stehen unter Denkmalschutz.
Lebensmittelabfälle vermeiden – von Anfang an
Die Verpflegung für den Ausflug können Sie selbst zu Hause vorbereiten und zum Beispiel in einer wiederverwendbaren Lunchbox transportieren. In Plastik verpackte To-go-Produkte werden so überflüssig.
Fürs Picknick reicht eine Kühlbox mit Kühlelementen. Wenn Sie Lebensmittel länger aufbewahren müssen, zum Beispiel beim Camping oder auf einem Festival, können Sie Ihr Essen vor Ort mithilfe einer elektrischen Kühlbox kühlen. Das verhindert, dass Lebensmittel unnötig schnell verderben. Holen Sie immer nur die Lebensmittel aus der Box, die Sie zu dieser Mahlzeit verzehren wollen. So verdirbt der Rest nicht vorzeitig und Sie verhindern Lebensmittelverschwendung.
Achten Sie beim Zeltkauf auf Nachhaltigkeit
Das Müllproblem auf Festivals wächst: Immer mehr Besucherinnen und Besucher kaufen billige Einwegzelte aus Pappe oder Plastik und lassen sie nach dem Event einfach auf Wiesen und Zeltplätzen stehen.
Stellen Sie sich diesem problematischen Trend entgegen! Wenn Sie sonst selten zelten, fragen Sie Ihre Freunde oder Bekannten, ob Sie sich ein Zelt leihen können. So vermeiden Sie nicht nur unnötigen Müll. Ein gutes Produkt hält auch starkem Regen und Wind Stand – und die Menschen drinnen trocken und warm.
Wenn Sie öfter campen oder auf Festivals fahren, lohnt sich auch ein eigenes Zelt. Achten Sie beim Kauf auf Qualität und leichte Transportierbarkeit. Dann haben Sie noch lange etwas davon und können es schnell auf- und abbauen.
Ebenfalls wichtig: Kaufen Sie PFC-freie Produkte. Viele Outdoorartikel – darunter auch Zelte – enthalten PFC, giftige per- und polyfluorierte Chemikalien. Sie gelangen mit Wind und Regen in die Umwelt und bauen sich dort so gut wie nicht ab. PFC wurde sogar schon in der Arktis gefunden. Bekannt sind PFC auch als PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) oder als PFT (perfluorierte Tenside). Fragen Sie einfach im Fachgeschäft nach Zelten, die ohne diese giftigen Chemikalien auskommen, oder recherchieren Sie online.
Mehr Solarenergie, weniger Sondermüll
Wenn es nachts dunkel wird, braucht man Lampen – und diese brauchen Strom. Konventionelle Produkte funktionieren zumeist mit umweltschädlichen Lithium-Batterien. Wer stattdessen solarbetriebene Lampen nutzt, spart Energie und erzeugt keinen toxischen Müll. Tagsüber legt man die Panels einfach in die Sonne, abends hat man Strom. Auch für Smartphones gibt es mittlerweile solarbetriebene Ladestationen, die einem auch unterwegs den Betrieb mit Ökostrom ermöglichen.
Hören Sie sich doch mal in Ihrem Freundeskreis um. Vielleicht hat jemand das passende Equipment zur Hand und Sie können es sich leihen – das spart Geld und Rohstoffe.
Müll richtig entsorgen
Selbst wenn Sie Abfall vermeiden: Packen Sie mehrere Mülltüten ein – egal ob fürs Picknick, fürs Campen oder auf dem Festival. So können Sie Ihren Müll trennen. Auch wenn zum Beispiel leere Batterien übrig oder Elektrogeräte kaputtgegangen sind, sollten Sie diese unbedingt einpacken und zu Hause fachgerecht entsorgen. Nur so können Seltene Erden oder auch giftige Inhaltsstoffe richtig verwertet werden. Und so manches Gerät lässt sich vielleicht auch noch reparieren. Repaircafés bieten hierfür oft kostenlose Möglichkeiten. Auch recycelbare Verpackungsreste sollten Sie wieder mitnehmen, wenn es vor Ort keine Wertstofftonne gibt.
Tipp für Raucherinnen und Raucher: Packen Sie einen Aschenbecher ein und leeren diesen noch vor Ort in den Restmüll. Herkömmliche Zigarettenfilter bestehen aus Celluloseacetat, das mit Chemikalien angereichert ist und sich erst nach zehn bis 15 Jahren auf natürliche Weise zersetzt. Wenn diese Filter in der Landschaft liegen bleiben, verursachen sie durch die in ihnen gesammelten Giftstoffe große Schäden an Böden und Gewässern.