Kleidung aus Bio-Baumwolle
Kleidung aus Bio-Baumwolle ist die nachhaltigere Alternative zu konventionell erzeugten Jeans und T-Shirts.
Umweltkosten konventioneller Baumwolle
Baumwolle ist die beliebteste Naturfaser zur Herstellung von Textilien. Rund ein Viertel aller Kleidungsstücke wird daraus gefertigt (2015). Der Großteil der Baumwolle weltweit stammt aus Indien, China, den USA, Brasilien und den Ländern Subsahara-Afrikas. Gerade in Entwicklungsländern gehört Baumwolle oft zu den wichtigsten Handelsgütern. Allerdings birgt der konventionelle Anbau Gefahren für die Umwelt und für die Gesundheit von Menschen – insbesondere in den Anbauländern. Da die Baumwollpflanze leicht von Schädlingen und Krankheitserregern befallen wird, kommen in der konventionellen Produktion enorme Mengen an Pflanzenschutz- und Düngemitteln zum Einsatz. Ein Viertel aller Insektizide und ein Zehntel aller Pestizide, die weltweit verkauft werden, landen auf Baumwollfeldern.
Auch bei der Verarbeitung von Baumwolle, vor allem beim Färben wird eine Vielzahl von Chemikalien eingesetzt. Farbreststoffe und weitere Produktionsabfälle kontaminieren Fließgewässer. Und: Etwa zehn Prozent der eingesetzten Chemikalien verbleiben am Ende der Produktion im Gewebe. Ihrer Gesundheit zuliebe sollten Sie daher jedes Kleidungsstück vor dem ersten Tragen ein- oder zweimal waschen.
Gute Gründe für Bio-Baumwolle
Bio-Baumwolle wird ohne Einsatz von toxischen Düngern und Pestiziden angebaut. Das schont die Gewässer und Böden in den Produktionsregionen sowie die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen. Der im konventionellen Anbau weit verbreitete Einsatz von genverändertem Saatgut ist beim Bio-Anbau nicht zulässig. Bio-Baumwolle hatte 2017 jedoch erst einen Marktanteil von unter einem Prozent. Achten Sie beim Einkauf bewusst auf Kleidung aus Bio-Baumwolle, um mit Ihrer Verbrauchermacht den Markt zu verändern.
Bio-Baumwolle am Siegel erkennen
Baumwolle aus biologischem Anbau erkennen Sie zuverlässig am Siegel des Global Organic Textile Standard (GOTS). Das Siegel Cotton made in Africa steht für konventionell angebaute Baumwolle aus Subsahara-Afrika, die unter bestimmten ökologischen und sozialen Kriterien produziert wurde. Der dahinterstehende Standard wird von der Aid by Trade Foundation vergeben , die Baumwollbauern anhand einer Reihe von Nachhaltigkeitskriterien zertifiziert. Sie müssen unter anderem auf künstliche Bewässerung verzichten und Frauen und Männern den gleichen Lohn für ihre Arbeit zahlen, um sich für das Siegel zu qualifizieren.
Wasser sparen durch Secondhand-Kauf
Ob bio oder konventionell: Baumwolle ist durstig. Um eine Jeans aus 800 Gramm Baumwolle herzustellen, werden im weltweiten Durschnitt 8.000 Liter Wasser benötigt, ein Großteil davon beim Anbau. Der Wert fällt von Anbauregion zu Anbauregion unterschiedlich aus. Bei indischer Baumwolle ist es sogar mehr als doppelt so viel. Kaufen Sie daher nicht mehr Kleidung, als Sie benötigen, und am besten secondhand. So sparen Sie Wasser und andere Rohstoffe ein.