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Heizkosten senken

Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt entfallen auf das Heizen. Mit einfachen Maßnahmen lassen sich viel Energie und Kosten sparen.

Fenster abdichten, richtig lüften

Durch das Fenster geht nicht nur Wärme verloren, sondern es wird auch zusätzliche Wärme durch Sonneneinstrahlung gewonnen. Nutzen Sie nachts Rollläden, Jalousien und dicke Vorhänge, um die Fenster gut abzudichten. So geht rund 20 Prozent weniger Wärme verloren. Die Heizkörper sollten Sie dabei frei lassen, da sich die warme Luft ansonsten nicht richtig im Raum verteilen kann.

Auch das richtige Lüften ist wichtig. Statt die Fenster dauerhaft in Kippstellung zu belassen, sollte man lieber nach Bedarf für einige Minuten „stoßlüften“ . So wird ein kompletter Luftaustausch gewährleistet und man spart zusätzliche Heizenergie. Auch Schimmelbildung lässt sich auf diese Weise besser vermeiden. Die Fenster richtig abzudichten, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Schaumstoff- oder Gummidichtungsband gibt es in jedem Baumarkt.

Raumtemperatur senken

Schon ein Grad weniger Raumtemperatur macht für den Energieverbrauch einen großen Unterschied, man spart etwa sechs Prozent Heizenergie. Tagsüber reichen 20 bis 22 Grad Celsius in den Wohnräumen zumeist aus – in Küche und Schlafzimmer genügen sogar 17 bis 18 Grad Celsius. Um der Schimmelbildung vorzubeugen, sollte es allerdings auch nicht kälter werden. Nachts kann man die Heizung herunterregeln. Um zu verhindern, dass beim Wiederaufheizen am nächsten Morgen zu viel Energie verloren geht, sollte die Nachttemperatur allerdings um höchstens vier bis fünf Grad Celsius sinken.

Heizung richtig einstellen

Die meisten Heizkörper in deutschen Haushalten sind nach wie vor mit Standard-Thermostaten ausgestattet, die direkt am Heizkörper angebracht sind. Für diese gilt: Drehen Sie das Thermostat nicht auf die höchste Stufe. Dies führt nicht dazu, dass die Räume schneller aufheizen. Die Stufe regelt lediglich, bis zu welcher Temperatur ein Heizkörper weiter heizt. So entspricht beispielsweise die Stufe 3 ungefähr 20 Grad Celsius. Wie schnell diese Temperatur erreicht wird, lässt sich über das Thermostat nicht beeinflussen.

Statt der Standardvariante können kleine programmierbare Thermostate an die Heizkörper montiert werden. Diese regeln die Raumtemperatur besonders effektiv. Mit ihrer Hilfe kann genau vorbestimmt werden, welcher Heizkörper wann hoch- oder runtergeregelt wird. Wer die Temperatur der Räume entsprechend dem eigenen Tagesablauf gut eintaktet, kann mit programmierbaren Thermostaten bis zu zehn Prozent Heizenergie sparen.

Smarte Thermostate – besonders energiesparend?

Eine Neuerung aus dem Bereich „Smart Home“ sind vernetzte Thermostate. Das eigentliche Gerät am Heizkörper funktioniert ähnlich wie das programmierbare Thermostat. Der Unterschied: Smarte Thermostate lassen sich auch von unterwegs steuern, zum Beispiel per App. Ihr Vorteil: Die Heizung lässt sich noch genauer auf den individuellen Tagesablauf einstellen und somit im besten Fall zusätzlich Energie sparen. Auch könnten Fehler im Betrieb von Heizungsanlagen durch digitales Monitoring besser erkannt und behoben werden.

„Smart“ bedeutet allerdings nicht zwangsläufig nachhaltig. Zwar lässt sich durch individuelle Anpassungen über smarte Geräte und Anlagen (z. B. bei der Heizung) in der Theorie Energie einsparen. In der Praxis werden diese Potenziale aber oft nicht erreicht. Der Smart-Home-Trend kann sogar generell zu einem Mehrverbrauch an Energie und anderen Rohstoffen führen, wie eine Studie im Auftrag des BUND festgestellt hat (2018). Grundsätzlich besteht bei der Untersuchung der ökologischen Auswirkungen vom Smart Home noch Forschungsbedarf, insbesondere was eine ganzheitliche Betrachtung des Produktlebenszyklus betrifft.

Tipp: Wenn Sie Smart-Home-Elemente nutzen, achten Sie in jedem Fall auf den Faktor Datensicherheit. Das drahtlose Netzwerk sollte gut vor ungewollten Zugriffen geschützt werden, etwa durch eine verschlüsselte Datenübertragung und ein starkes Passwort, das regelmäßig geändert wird.

Machen Sie den Heiz-Check!

Sie möchten wissen, ob Ihre Heizkosten angemessen sind oder ob eine Modernisierung ratsam ist? Hier finden Sie Heiz-Checks und Förderratgeber: www.co2online.de und www.heizspiegel.de. Auf den Seiten des Bundesverbands Verbraucherschutz können Sie Ihre Fragen direkt online stellen, oder Sie nutzen das Angebot der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).