Im Haushalt Stromkosten sparen
Von der Ausstattung bis zur alltäglichen Nutzung: Einfache Maßnahmen helfen, die Energiekosten im Haushalt spürbar zu senken.
Haushaltsgeräte möglichst lange nutzen
Rund die Hälfte des Stromverbrauchs deutscher Haushalte geht auf das Konto von Großgeräten – zum Beispiel Kühlschränke, Waschmaschinen oder Öfen. Wenn Sie vor einem Neukauf stehen, achten Sie daher darauf, möglichst energiesparende Produkte zu wählen. Grundsätzlich sollten Sie allerdings versuchen, Ihre alten Geräte möglichst lange zu nutzen. Denn: Bei der Produktion eines neuen Geräts werden in der Regel mehr CO2 und Ressourcen verbraucht, als man bei der energiesparenderen Nutzung wieder einsparen kann. Prüfen Sie also gründlich, ob ein Neukauf wirklich notwendig ist oder ob sich die Geräte noch reparieren lassen. Alternativ könnten Sie statt eines Neukaufs auch ein energieeffizientes Gebraucht- oder Leihgerät wählen.
Tipp: Wer den Energieverbrauch im eigenen Haushalt nicht genau kennt, kann auf ein unentgeltliches Angebot des Umweltbundesamts in Zusammenarbeit mit Bibliotheken und der No-Energy-Stiftung zurückgreifen. Diese bieten Geräte zur Messung von Energiekosten zur Ausleihe an.
Leuchtet ein: Strom sparen bei der Beleuchtung
Rund zehn Prozent der gesamten Stromkosten eines Haushalts entstehen bei der Beleuchtung. Hier liegt ein hohes Einsparpotenzial – mit der Wahl energieeffizienter Lampen lassen sich die Stromkosten effektiv senken. LED-Lampen sind in der Regel die sparsamsten Leuchtmittel. Sie sind in verschiedenen Formen, sowohl für gerichtetes Licht als auch für die allgemeine Beleuchtung von Räumen, verfügbar und sparen im Vergleich zur überholten Glühbirne bis zu 85 Prozent der Energiekosten ein. Achten Sie auch darauf, das Licht in aktuell nicht genutzten Räumen auszuschalten. Bewegungsmelder helfen, die Schaltung optimal energiesparend auszurichten.
Auf versteckten Energieverbrauch achten
Mancher Energieverbrauch fällt erst indirekt auf: Obwohl sie nicht greifbar ist, verbraucht jede Suchanfrage Strom. Dahinter stecken vor allem die unzähligen Rechenzentren und Serverfarmen sowie die daran angeschlossene Infrastruktur, die das Internet mit Energie versorgen. Wenn diese Energie aus fossilen Brennstoffen stammt, entstehen dabei auch Treibhausgase. „Grünere“ Alternativen zu herkömmlichen Suchmaschinen gibt es viele, darunter Anbieter wie Ecosia, gexsi oder Goodsearch. Pro Sucheintrag spenden diese Gelder an nachhaltige Projekte.
Fernseher, Computer & Co.: Mit kleinen Maßnahmen Energie sparen
Der Fernseher läuft hierzulande im Durchschnitt vier Stunden pro Tag (Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung, 2018). Teile des Stromverbrauchs sind unnötig, da viele das Gerät nur nebenbei laufen lassen. Nehmen Sie Geräte nur dann in Betrieb, wenn sie wirklich gebraucht werden, und schalten Sie sie ansonsten ganz aus. Besonders bei älteren Geräten wird im Stand-by-Modus durch Leerlaufverluste Energie verschwendet. Prüfen Sie zudem bei jedem Gerät die Werkseinstellungen – vor allem bei Display und Akku. Zumeist sind diese nicht auf die energiesparendsten Optionen optimiert. Wenn Sie die Einstellungen Ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechend anpassen, sparen Sie Strom und verlängern oft als Nebeneffekt die Lebensdauer der Akkus.
Ökostrom: Ein Wechsel lohnt sich
Wer von einem Anbieter des herkömmlichen Strommixes (Kohle, Kernkraft, Gas) zu einem zertifizierten Ökostromanbieter wechselt, verbessert die persönliche Klimabilanz schnell und entscheidend. Die Erzeugung von konventionellem Strom produziert nach Hochrechnung des UBA im Jahr 2017 durchschnittlich 489 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (kWh). Energie aus erneuerbaren Quellen ist viel emissionsärmer: Wind ca. 16 Gramm CO2 pro Kilowattstunde, Wasser ca. 30 Gramm CO2 pro Kilowattstunde und Sonnenenergie ca. 63 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Auch Kosten lassen sich einsparen – besonders bei einem Wechsel aus der teuren Grundversorgung. Untersuchungen (2018) haben gezeigt: Ein Vierpersonenhaushalt kann durchschnittlich um die 350 Euro im Jahr einsparen, wenn vom Grundversorger zu einem Ökostromanbieter gewechselt wird, der siegelzertifiziert ist oder nachweisen kann, dass er in signifikantem Umfang in die lokale Ökostromproduktion investiert.
Ein Wechsel kostet Sie im Internet fünf Minuten – den Rest erledigt der Anbieter für Sie. Am besten kaufen Sie Strom, der mit dem Grüner Strom Label oder mit ok Power ausgezeichnet ist. Diese Siegel garantieren, dass der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt.