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Nachhaltig durch die Feiertage

Für viele Menschen in Deutschland stehen am Ende des Jahres Feste wie Weihnachten, Silvester und Chanukka an. Solche Feiertage sind oft konsumorientiert und wir handeln schnell verschwenderisch. Hier haben wir für Sie Fakten und Tipps rund um ein nachhaltiges Fest.  

Oh Tannenbaum? 

Viele wünschen sich in der Adventszeit immer noch einen klassischen Tannenbaum. Den Baum selber im Wald zu fällen ist nur unter Aufsicht legal, jedoch werden diese Bäume in Deutschland wie bei anderen Händlerinnen und Händlern auch oft in Monokulturen gezüchtet und mit Pestiziden behandelt. Nachhaltiger ist es, einen Baum aus ökologischer Landwirtschaft zu kaufen. Die Aktionsgemeinschaft Robin Wood führt eine Liste mit Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen. Holen Sie sich alternativ einen mehrjährigen Tannenbaum im Topf oder noch besser: basteln Sie aus Fundholz einen DIY-Weihnachtsbaum. Mehr Tipps zum nachhaltigen Tannenbaum gibt es hier.  

Früher war mehr Lametta 

Und das ist auch gut so. Denn Lametta besteht aus biologisch nicht abbaubaren Materialien wie Blei, Aluminium oder Plastik. Aufgrund der sinkenden Nachfrage, wird in Deutschland schon seit 2015 kein traditionelles Lametta mehr hergestellt. Bunte Baumkugeln, Lichterketten und Rentierfiguren sind jedoch weiterhin gefragt. Und das meiste davon kommt aus dem Ausland. 17.720 Tonnen Weihnachtsdeko wurden alleine 2018 importiert, davon 72 % aus China. Unser Tipp: Dekoartikel wiederverwenden, gebraucht kaufen oder in der Familie und im Freundeskreis tauschen. Auch selber basteln ist oft nachhaltiger. Kerzen zum Beispiel, die Palmöle beinhalten und so oft zur Rodung des Regenwaldes beitragen, können Sie aus alten Wachsresten ganz einfach neu herstellen. Weitere Optionen für umweltschonende Kerzen bestehen aus natürlichem Bienenwachs, veganem Sojawachs oder nachwachsender Biomasse.  

Nussbraten statt Weihnachtsgans? 

Nur jede siebte Weihnachtsgans kommt aus Deutschland, der Rest wird zur Adventszeit extra importiert – meist aus Osteuropa – und legt oft lange Transportwege zurück. Neben der schlechten Klimabilanz ist die Geflügelhaltung häufig schlecht für das Tierwohl. Achten Sie beim Kauf auf das Deutsche Bio-Siegel oder die EU-weit gültige Bezeichnung „Freilandhaltung“. Außerdem gibt es zahlreiche Alternativen zu einem fleischhaltigen Festtagsessen: Nussbraten, Gemüsefondue und Raclette mit Räuchertofu sind nur einige beliebte Gerichte. Nachhaltig kochen geht auch zwischen den Jahren mit regionalen und saisonalen Zutaten – zum Beispiel mit Wintergemüse wie Roter Bete, Steckrüben und verschiedene Salat- und Kohlsorten. Und aus den Resten lassen sich auch nach den Feiertagen noch leckere Gerichte zaubern.  

Minimalistisch schenken 

Im Dezember tummeln wir uns jedes Jahr aufs Neue in überfüllten Kaufhäusern oder verbringen viel Zeit mit Online-Shopping auf der Suche nach den perfekten Geschenken. Exzessiver Konsum kostet nicht nur Nerven, sondern schadet auch Klima und Umwelt: Erhöhte CO2-Emissionen durch Anfahrtswege und Transport verschmutzen die Luft, wichtige Rohstoffe werden knapp und Giftstoffe aus Müll belasten die Meere. Dabei ist minimalistisch und nachhaltig schenken gar nicht so schwer. Schenken Sie doch einfach etwas Selbstgemachtes durch Upcycling, kochen oder backen Sie ein Lieblingsgericht. Es empfiehlt sich auch, Zeit und Erlebnisse zu schenken – wie wäre es mit einem Picknick in der Natur oder einem ganzen Tag zur Unterstützung beim Umzug oder beim Renovieren? Auch Spenden schenken tut nicht nur den Beschenkten gut, sondern auch der Umwelt oder dem Tierwohl, zum Beispiel durch eine Geldspende für eine Naturschutzorganisation, eine soziale Einrichtung oder ein Tierheim in Ihrer Nähe.  

Falls Sie doch etwas zum Anfassen schenken, halten Sie den Verpackungsmüll minimal, indem Sie alte Zeitungen oder recyceltes Papier verwenden. Kaufen Sie materielle Geschenke am besten auf einem lokalen Markt oder im nachhaltigen Online-Handel. Mehr Tipps zum nachhaltigen Schenken finden Sie hier.  

Und dann? 

Neben der Frage des nachhaltigen Konsums zu den Feiertagen ist es wichtig, darauf zu achten, wie Sie im Rest des Jahres handeln. Entscheidend ist, im Alltag auf eine gesunde und ökologisch verträgliche Ernährung zu setzen, sparsam mit Ressourcen umzugehen, Müll zu vermeiden und zu recyclen und insbesondere Ihre Mobilität und Ihren Energieverbrauch nachhaltiger zu gestalten. Gönnen Sie sich also an den Feiertagen ruhig eine Bio-Weihnachtsgans oder einen ökologisch angebauten Tannenbaum, aber achten Sie im gesamten Jahr auf einen nachhaltigen Lebensstil.  


Zum Thema:

Gastbeitrag von Christoph Albuschkat „3 Tipps für Geschenkideen, die nicht die Welt kosten“

Infografik „So nachhaltig sind die Feiertage in Deutschland“