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Açai, Chia, Matcha & Co. – nachhaltige Superfoods?

Açai, Chia, Matcha & Co. – nachhaltige Superfoods? Superfoods und deren Benefits sind in aller Munde. Als Bestandteil von hippen Getränken und Smoothies sollen sie besonders nährstoffreich und gesund sein. Doch wie schneiden Superfoods in Bezug auf Nachhaltigkeit ab? Im Folgenden werden drei Superfoods genauer betrachtet und Tipps für mögliche Alternativen vorgestellt.

Açaí

Die Açaí-Beere stammt aus dem Amazonasgebiet und wird traditionell als Brei mit Früchten, Nüssen oder als Beilage zu deftigen Gerichten mit Fleisch oder Fisch verzehrt. Sie ist reich an Antioxidantien und ist hierzulande in erster Linie als Bestandteil von Smoothies bekannt.

Der Nachfrage der Beere ist in den letzten Jahren in Brasilien stark angestiegen – von 1,49 Mio. Tonnen exportiertes Açaí 2023 auf 1,7 Mio. Tonnen in 2022. Die Beeren werden oft von Familienbetrieben angebaut und händisch gepflückt. Für die Ernte der Beeren müssen die Palmengewächse erklommen werden. Kinder übernehmen einen Großteil der gefährlichen Ernte. Während der Anbau in Ländern des Globalen Südens stattfindet, erfolgen die weiteren Verarbeitungsschritte oft im Globalen Norden. Hier ist ein Preissprung um rund 180% zu verzeichnen. Ein Gewinn, von dem die Anbaubetriebe jedoch wenig profitieren.

Alternativ zu Açaí-Beeren bietet sich heimisches Obst an, wie Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren, Holunderbeeren oder Trauben. Die gesundheitlichen Vorteile überwiegen hier teils sogar. Sie können demnach kostengünstige und umweltfreundlichere Alternativen sein.

Chia

Chiasamen stammen aus Mittel- und Südamerika und kommen unter anderem als Grundnahrungsmittel, in Süßspeisen und in Kosmetikprodukten zum Einsatz. Auch hier ist ein Umsatzsprung zu verzeichnen: von 195,3 Mio US-Dollar 2022 auf 217,2 Mio US-Dollar im Jahr 2024. Deutschland ist der größte Abnehmer von Chiasamen in der EU.

Um Transportwege und damit Treibhausgasemissionen zu verringern, kann auf Leinsamen aus deutschem oder europäischem Anbau zurückgegriffen werden. Die Nährwerte von Leinsamen übertreffen sogar die der Chiasamen, beispielsweise beim Proteingehalt und Omega-3-Fettsäuren. Inzwischen gibt es auch Chia-Sorten, die in Deutschland angebaut werden können und somit eine bessere Ökobilanz aufweist als Produkte, die importiert werden müssen.

Matcha

Matcha ist ein japanischer, zu Pulver gemahlenen Grüntee. Der Anbau findet traditionell in Japan statt, wobei lediglich 2% der Matcha-Produktion für den Export bestimmt ist. Gleichzeitig ist die Nachfrage in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Aus diesem Grund belaufen sich die Preise auf bis zu 50 Euro pro 30 Gramm Matcha-Pulver. Matcha werden viele gesundheitsförderliche Eigenschaften nachgesagt, darunter ein hoher Anteil an Antioxidantien. Diese gesundheitlichen Vorteile konnten jedoch bislang noch nicht in Studien mit Menschen belegt werden.

Als Alternative zu Matcha bietet sich Maulbeerblattpulver, Kamillen- oder Löwenzahntee an. Diese haben ebenso eine entzündungshemmende und stressreduzierende Wirkung auf den Körper. Der Vorteil: die Pflanzen sind heimisch und können sogar selbst geerntet werden. Somit sind die Umweltauswirkungen für dieselben gesundheitlichen Aspekte deutlich geringer.

Stand: August 2024