Das Recht auf Reparatur
Elektronische Geräte, die noch gut funktionieren landen häufig auf dem Müll, um durch neuere Geräte ersetzt zu werden. Die Neuanschaffung von Geräten ist meistens schädlicher für das Klima, als ältere energieineffizientere Geräte weiter zu nutzen. Deswegen stärkt die EU jetzt das „Recht auf Reparatur“.
Innovationen und technischer Fortschritt machen elektronische Geräte immer effizienter und nachhaltiger. Aber nicht immer hat der technische Fortschritt einen positiven Effekt. Besonders elektronische Geräte landen häufig auf dem Müll, um neuen Geräten Platz zu schaffen. Die Gründe für das Ersetzen der Geräte sind häufig vielfältig. Mal sind die Geräte kaputt und manchmal sind die Geräte nur älter. Häufig ist es für Verbraucherinnen und Verbraucher günstiger kaputte Geräte wegzuschmeißen, als sie reparieren zu lassen. Das ändert die EU jetzt mit der Stärkung des „Rechts auf Reparatur“.
Das Recht auf Reparatur
Die Beschlüsse betreffen vor allem Hersteller von Haushaltsgeräten und elektronischen Geräten. Mehr zu reparieren hat auch Vorteile für die Industrie. Hersteller sind somit besser auf die wachsende Ressourcenknappheit vorbereitet. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet das „Recht auf Reparatur“, dass sie besseren Zugang zu Reparaturmöglichkeiten bekommen und die Geräte auch besser selber reparieren können. Auch Ersatzteile und Reparaturanweisungen sind leichter zugänglich. In der Vergangenheit haben Handwerker häufig Probleme beim Aufschrauben von Gehäusen. Durch das „Recht auf Reparatur“ bekommen Handwerker leichteren Zugang zu neuen Geräten und können diese so leichter reparieren. Auch die Garantie von Geräten verlängert das „Recht auf Reparatur“. So sind die Zeiträume länger in denen Verbraucherinnen und Verbraucher ihre kaputten Geräte reparieren können oder reparieren lassen können.
Elektroschrott ist schlecht für Klima und Umwelt
Die Idee hinter dem Recht auf Reparatur ist die Vermeidung von Müll. Deutschland und die EU haben ein Müllproblem. In Deutschland produziert jeder Bürger 457 Kilogramm Müll pro Jahr. Tendenziell steigt die Müllmenge pro Kopf jährlich. Zu viel Müll ist zum einen schlecht für Umwelt und Klima, weil in Elektroschrott oft Stoffe verbaut sind, die giftig sind. So belastet der Elektroschrott die Umwelt als Müll. Zum anderen bedeutet zu viel Müll die Verschwendung von Ressourcen, besonders, wenn Teile noch nutzbar sind. In vielen Geräten sind Rohstoffe verbaut, die schwer zu bekommen sind und nicht unendlich zur Verfügung stehen. Das „Recht auf Reparatur“ verlängert die Lebensdauer und Betriebsdauer von Haushaltsgeräten und ist so ressourceneffizienter und spart C02. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher Geräte länger nutzen, sparen sie dadurch klimaschädliche Treibhausgase.
Was tun gegen Elektroschrott?
Ein Weg weniger Abfälle zu produzieren ist eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Teil einer nachhaltigen Welt. Denn Materialien und Produkte innerhalb einer Kreislaufwirtschaft werden so lange wie möglich geteilt, wiederverwendet, repariert und aufgearbeitet. Das verlängert das Leben eines Produktes oder Materials und bedeutet möglichst wenig Abfall und die Wiederverwendung knapper Rohstoffe. Wichtig ist eine Kreislaufwirtschaft, weil sie wichtige Ressourcen und Rohstoffe spart. Viele Rohstoffe sind langfristig knapp oder die Gewinnung der Rohstoffe wirkt sich negativ auf Umwelt und Klima aus. Das „Recht auf Reparatur“ ist ein wichtiger Schritt in der Entstehung einer Kreislaufwirtschaft, denn Hersteller müssen dadurch schon beim Design sicherstellen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher die Geräte reparieren können. Wiederverwendung und Reparatur sind wichtige Schritte in einer Kreislaufwirtschaft.
Was können Verbraucherinnen und Verbraucher tun?
Lebenszyklus und Betriebsdauer von Geräten verlängert sich durch das Prüfen von Garantie und Reparaturmöglichkeiten. Nachhaltig ist außerdem zu schauen, ob man Geräte selber reparieren kann. Eine weitere Möglichkeit Geräte zu reparieren sind Reparaturcafés, in denen Menschen mit Expertise helfen Geräte zu reparieren. Wichtig ist vor allem Geräte so lange wie möglich zu nutzen, auch wenn diese weniger energieeffizient sind, als neue Geräte.