Mal gut, mal schlecht – Ozon erklärt
Bei dem Wort „Ozon“ denken wir sofort an die Ozonschicht. Diese schützt uns vor den UV-Strahlen der Sonne, die unsere Haut altern lassen und das Hautkrebsrisiko steigern können. Wussten Sie aber, dass Ozon uns Menschen auch schadet? Ein Einblick in die Entstehung und die Auswirkungen des Gases – und Tipps, wie Sie sich im Sommer schützen können.
Was genau ist eigentlich Ozon?
Ozon ist ein natürlicher Bestandteil der Erdatmosphäre und entsteht durch einen chemischen Vorgang. In Verbindung mit intensiver Sonneneinstrahlung wird aus Luftschadstoffen wie Stickstoffdioxid (NO2) eine besondere Form von Sauerstoff (O2) hergestellt: Das Spurengas Ozon (O3).
Am Himmel: Schützende Schicht vor gefährlicher Strahlung
Und was genau ist die Ozonschicht? Sie liegt in der sogenannten Stratosphäre, 20 bis 30 Kilometer über unseren Köpfen, wo sich auffällig viele Ozonteilchen befinden. Die Ozonschicht absorbiert die für Lebewesen schädlichen UV-Strahlen der Sonne und hält sie von der Erdoberfläche fern. Sie ist für die Entwicklung der Erde von entscheidender Bedeutung: Pflanzliches, tierisches und später menschliches Leben außerhalb des Wassers wurde auf unserem Planeten erst möglich, als sich vor rund 1 Milliarde Jahren genug schützendes Ozon in der Stratosphäre gesammelt hatte.
Am Boden: Giftiges Gas für Leben auf der Erde
Was viele nicht wissen: Ozon ist auch an der Erdoberfläche zu finden. Während das Gas in der Stratosphäre gut und sogar lebenserhaltend ist, gefährdet es bei direktem Kontakt die Gesundheit von Menschen und Pflanzen. Insbesondere für ältere und schwächere Menschen sowie für Asthmatikerinnen und Asthmatiker löst das giftige Gas Reizungen der Augen, Atemwege und Schleimhäute aus. Im Zusammenhang mit Hitze können außerdem Kreislaufprobleme, Erschöpfung und Kopfschmerzen auftreten. Auch Pflanzen leiden unter Ozon am Boden. Folgen sind hier zum Beispiel ein Rückgang der Biodiversität sowie Ertrags- und Qualitätsverluste in der Landwirtschaft.
Ozon und die Umwelt: Unten zu viel, oben zu wenig
Entstehung und Erhalt von Ozon werden durch den Menschen beeinflusst. Am Himmel hat die Ozonschicht große Löcher bekommen – ausgelöst durch chemische Stoffe, die durch uns Menschen in die Atmosphäre gelangt sind und dort mit dem Ozon reagieren. Dazu zählt etwa das Treibgas Fluorchlorkohlenwasserstoff, kurz FCKW, das unter anderem in (Haar-)Spraydosen verwendet wurde. Dank des EU-weiten Verbots dieser Stoffe erholt sich die Ozonschicht zwar aktuell, dies allerdings nur langsam.
Am Boden beschleunigt Ozon aufgrund seiner Funktion als Treibhausgas den Klimawandel. Verantwortlich dafür sind vor allem Autoabgase. Besonders an warmen Tagen entsteht somit der sogenannte Sommersmog.
So können Sie sich gegen Ozon schützen
Rund 260 Messtationen überwachen die Ozonkonzentration in Deutschland. Auf der Seite des Umweltbundesamtes können diese Messdaten eingesehen werden. Überprüfen Sie diese besonders an heißen Sommertagen. Bei erhöhtem Ozonwert beachten Sie Folgendes:
- Lüften Sie Innenräume nur in den Morgenstunden.
- Verzichten Sie in den Mittagsstunden auf körperliche Anstrengungen im Freien.
- Seien Sie ähnlich vorsichtig wie bei hohen Temperaturen.
Beachten Sie außerdem, dass es einige andere Trigger-Stoffe gibt, die die Anzahl an Ozonmolekülen in der Luft erhöhen. Besonders gefährdend sind Stickstoffe und Lösungsmittel. Daher gilt:
- Im Haushalt lösemittelfreie Farben, Klebstoffe und Reiniger verwenden.
- Im Verkehr lieber ohne Auto und mit Öffis oder Fahrrad fahren.