Nachhaltig Strom sparen
Aufgrund gestiegener Umlagen und Netzgebühren erhöhen viele Stromanbieter 2020 ihre Preise. Das bedeutet Stromkosten auf Rekordniveau. Wir zeigen, wie man mit einfachen Tipps Strom sparen kann. Und das nützt auch der Umwelt.
Auf das EU-Energielabel achten
In Deutschlands Haushalten geht rund die Hälfte des Stromverbrauchs auf das Konto von großen Haushaltsgeräten. Beim Neukauf lohnt sich daher der Blick auf den Energieverbrauch. Zum Beispiel verbraucht ein Kühlschrank der besten Energieeffizienzklasse A+++ nur halb so viel Strom wie ein Gerät der Klasse A+ (dena, 2019). Für große Haushaltsgeräte gilt europaweit ein einheitliches EU-Energielabel mit verschiedenen Effizienzklassen. Es gilt für Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Elektro-Backöfen, Raumklimageräte, Lampen, Fernseher und Autoreifen. Bei vielen Geräten kennzeichnet die Energieeffizienzklasse A+++ den sparsamsten Verbrauch, bei manchen ist es A.
Bei Waschmaschinen kommt es auf die Größe an
Bei der Waschmaschine spielt vor allem die Größe eine wichtige Rolle für den Stromverbrauch: Man kann das Gerät zwar halb beladen, spart dann aber nicht die Hälfte des Stroms, sondern nur 20 bis 30 Prozent. Da hilft auch keine Mengenautomatik. Vergleichen Sie daher größere und kleinere Waschmaschinen.
Kein Stand-by beim Fernseher
Der Stand-by-Betrieb verbraucht unnötig Strom, besonders bei älteren Geräten. Fernseher im Stand-by-Betrieb, die vor 2010 gekauft wurden, erzeugen das Zehnfache an jährlichen Stromkosten wie aktuelle Modelle. Letztere bringen es im Jahr nur noch auf etwa einen Euro Energiekosten durch Stand-by. Prüfen Sie zudem bei jedem Gerät die Werkseinstellungen – vor allem bei Display und Akku. Zumeist sind diese nicht auf die energiesparendsten Optionen optimiert.
Kühlschrank auf sieben Grad Celsius stellen
Sieben Grad Celsius im Kühlschrank reichen in der Regel aus, gemessen im obersten Fach vorne. Beim Gefrierschrank braucht man nur -18 Grad Celsius. Ist eines der Geräte nur zwei Grad Celsius kälter eingestellt, steigt der Stromverbrauch schon um etwa zehn Prozent. Messen Sie im obersten Fach vorne die Temperatur und regulieren Sie einfach nach. So sparen Sie Strom und vermeiden CO2.
Backofen nicht immer vorheizen
Einen modernen Backofen muss man oft nicht vorheizen. Dies ist nur bei Gerichten sinnvoll, die in kurzer Zeit bei hoher Temperatur erwärmt werden müssen. Dazu zählen beispielsweise Fisch, Fleisch und Soufflés oder Biskuitteige, die bei längerer Backzeit zäh werden. Strom sparen können Sie auch, indem Sie die Nachwärme nutzen: Wenn ein Gericht mehr als 40 Minuten im Ofen ist, können Sie das Gerät schon bis zu 15 Minuten vor dem Ende der Backzeit herunter- oder ausschalten. Außerdem wird das Essen meist schneller fertig. Achten Sie beim Kochen auf die Größe der Töpfe und dazu passende Deckel und Herdplatten, um Wärmeverschwendung zu minimieren. Wasser erhitzen Sie am besten im Wasserkocher – das spart Strom.
Geschirrspüler – länger spülen kann Strom sparen
Wieso braucht das Energiesparprogramm der Spülmaschine länger? Energiespar- oder Eco-Programme erhitzen das Wasser meist auf 50 Grad Celsius statt auf 65 oder 70 Grad Celsius. Damit Tassen und Teller trotzdem sauber werden, laufen sie länger als Standardprogramme. Sie verbrauchen trotzdem weniger Energie und schonen das Geschirr. Wie beim Waschen gilt auch für die Spülmaschine: Immer voll beladen. Programme wie „Halbe Ladung“ verringern zwar Strom- und Wasserverbrauch, aber nicht um die Hälfte.
Strom sparen mit Kaffeemaschine und Co.
Auch kleinere Elektrogeräte können Energiefresser sein: Bei manchen Kaffeemaschinen verbrauchen die Warmhaltefunktion und der Stand-by-Betrieb bis zu dreimal so viel wie das Kaffeekochen. Füllen Sie Kaffee lieber in eine Thermoskanne, dort bleibt er auch warm.
Die Infografik zeigt, wie viel mit einfachen Tipps gespart werden kann
LEDs: unterm Strich die beste Wahl
Dank ihrer hohen Lichtausbeute und langen Lebensdauer sind Leuchtdioden (LEDs) eine energiesparende Möglichkeit, Licht in die eigenen vier Wände zu bringen. Im Vergleich zur Glühbirne verbrauchen sie durchschnittlich 85 Prozent weniger Strom. Zudem sind sie vielfältig einsetzbar: in Innenräumen, aber auch für draußen als Weg-, Balkon- oder Eingangsbeleuchtung.
Ökostrom: Ein Wechsel lohnt sich
Wer von einem Anbieter des herkömmlichen Strommixes (Kohle, Kernkraft, Gas) zu einem zertifizierten Ökostromanbieter wechselt, verbessert die persönliche Klimabilanz schnell und entscheidend. Auch Kosten lassen sich einsparen – besonders bei einem Wechsel aus der teuren Grundversorgung. Ein Vierpersonenhaushalt kann durchschnittlich um die 350 Euro im Jahr einsparen, wenn vom Grundversorger zu einem Ökostromanbieter gewechselt wird, der siegelzertifiziert ist oder nachweisen kann, dass er in signifikantem Umfang in die lokale Ökostromproduktion investiert. Anbieter mit Grüner Strom Label oder mit ok Power garantieren, dass der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt.