Nachhaltiger Torf?
Unsere Frage des Monats: Gibt es auch nachhaltigen Torf?
Torf verbessert die Durchlüftung des Bodens, trägt aber zur Zerstörung der Moore bei. Gibt es eine Alternative?
Jährlich kaufen Hobbygärtner Garten- und Blumenerde mit insgesamt rund 3 Mio. Kubikmeter Torf. Herkömmliche Erden bestehen bis zu 90 Prozent aus Torf. Der Umwelt zuliebe sollten Sie auf diese Produkte verzichten. Und es gibt auch keinen „guten“ Torf. Denn der Torfabbau trägt ganz direkt zur Zerstörung der Moore in Deutschland und anderen Ländern bei. Durch den fortschreitenden Abbau könnte der Torfvorrat hierzulande innerhalb den nächsten zehn Jahren erschöpft sein. Eine Renaturierung abgetorfter Moore ist fast unmöglich. Viele seltene Pflanzen und Kleintiere verlieren in der Folge ihren Lebensraum. Torf bindet außerdem große Mengen des umweltschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid. In Deutschland enthält eine 15 Zentimeter mächtige Torfschicht auf gleicher Fläche in etwa gleich viel Kohlenstoff wie ein 100-jähriger Wald. (Quelle: NABU)
Achten Sie beim Kauf auf „torffreie“ Blumenerde oder solche „ohne Torf“. Auch Produkte auf Kokosbasis sind nicht empfehlenswert. Denn Kokos in Blumenerde erhöht durch den langen Transportweg die CO2-Emissionen. Torf- und kokosfreie Blumenerde ist in fast jedem Baumarkt oder Gartencenter erhältlich.
Sie tun ihrem Boden sogar etwas Gutes, wenn sie auf Torf verzichten. Denn Torf verschlechtert die Qualität des Bodens. Torf hat wenige Nährstoffe und fördert die Versauerung. Zur Bodenverbesserung besser geeignet ist Kompost. Wer Komposterde mit zwei Dritteln Fertig-Substrat vermengt, hat eine gute Mischung. Und auch wer Zierpflanzen kauft, sollte darauf achten: Zierpflanzen sind keine Wegwerfprodukte und sollten nicht kurzerhand entsorgt werden.