Nachhaltiger Urlaub
Die Sommerferien stehen vor der Tür. Nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen können in Deutschland Hotels und Ferienwohnungen wieder gebucht und der Urlaub geplant werden. Wir zeigen in unserem Themenspezial: Urlaub vor der Haustür ist nachhaltig und spannender als man denkt.
Das passende Verkehrsmittel
Für die Klimabilanz einer Reise ist die Wahl des Verkehrsmittels ausschlaggebend. Die meisten aller CO2-Emissionen im Tourismus entstehen bei An- und Abreise. Für Reisen in die nähere Umgebung ist das Auto oft das preiswerteste Verkehrsmittel. Aber leider nicht das umweltfreundlichste: Der CO2-Verbrauch liegt bei ca. 150g pro Person und Kilometer. Nehmen Sie stattdessen öffentliche Verkehrsmittel. Wählen Sie für Reisen in Europa und Deutschland Zug und Bus statt Flugzeug. Vermeiden Sie es generell zu Fliegen. Wenn es doch der Urlaub in Übersee sein soll, nehmen Sie sich dafür einen Monat oder mehr Zeit, nur dann ist die Flugreise überhaupt sinnvoll. Und denken Sie an die Kompensation des CO2-Verbrauchs der Reise.
Nachhaltige Aktivitäten
Mit dem Fahrrad von der Haustür aus in den Urlaub fahren ist eine besonders nachhaltige Form von sanftem Tourismus, auch in Kombination mit einer Zugfahrt. Wer radelt, hält sich fit, ist in der Natur und lernt bei niedrigem Reisetempo die Urlaubsregion besonders gut kennen. In Deutschland gibt es viele Radwanderwege, die gut befahrbar sind. Wer Wanderlust hat, kann diese aktuell in Deutschland stillen. Wanderfans sollten aber aufpassen, dass aus dem Naturerlebnis keine Naturzerstörung wird. Nichts liegen lassen, auf den markierten Wanderwegen bleiben, kein Wildcampen. Informationen zu Fahrrad- und Wanderwegen in gibt es beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und bei Wanderbares Deutschland.
Nachhaltiges Camping
Auch immer mehr Campingplätze legen Wert auf Umweltfreundlichkeit und nutzen z. B. Solarenergie oder verfügen über eigene Gemüsegärten. Das Logo des Vereins ECOCAMPING weist besonders ressourcenschonend betriebene Campingplätze aus. Achten Sie zugleich darauf, keinen Abfall zu hinterlassen. Und es ist beim Camping nicht nur aus Umweltgesichtspunkten, sondern auch aus hygienischen Gründen sehr wichtig, Ab- und Grauwasser an entsprechend gekennzeichneten Stellen zu entsorgen. Auch falsch entsorgter Müll kann zu einer Gefahr für die lokale Flora und Fauna oder sogar für andere Camper werden.
Müll vermeiden
Denn wie Sie auch in den Urlaub fahren, achten Sie auf die Umwelt und Menschen am Urlaubsort. Achten Sie auch in Hotels und Ferienwohnungen auf den Energieverbrauch und schonen Sie die lokalen Ressourcen. Hinterlassen Sie alles so, wie Sie es vorgefunden haben. Vermeiden Sie unnötigen Müll, Lebensmittelreste und Verpackungen. Um Plastikmüll zu verringern, empfehlen sich eigene Stofftaschen für den Einkauf und wiederverwendbare Trinkfaschen. Optimal ist eine Glasflasche mit Schnappverschluss. Diese sind allerdings sehr schwer. Flaschen aus Edelstahl sind ein guter Kompromiss und besonders robust. In Deutschland und vielen Orten in Europa können Sie Leitungswasser bedenkenlos trinken.
Siegel für nachhaltige Reisen
Siegel helfen bei der Wahl von Reiseveranstalter und Unterkunft. Beide können das Label TourCert erhalten, wenn sie sozial und ökologisch nachhaltig sind. Urlaubsanbieter, die sich für nachhaltigen Tourismus engagieren, gibt es auch auf der Website des forum anders reisen e. V.. Bei der Unterkunftssuche kann man sich an den Siegeln Viabono, Bio-Hotels und Europäisches Umweltzeichen orientieren. Sie zeigen, dass eine Unterkunft Nachhaltigkeitsstandards gerecht wird. Für Familienreisen sind Umwelt-Jugendherbergen eine umweltverträgliche, sozialverantwortliche Alternative.
Reisen in Coronazeiten
Es gelten Kontaktbeschränkungen und je nach Bundesland zusätzliche Maßnahmen. Wann Sehenswürdigkeiten, Hotels und Campingplätze eröffnen, unterscheidet sich ebenfalls von Bundesland zu Bundesland. Achten Sie daher auf die regionalen Bestimmungen.