Fair produzierte Mode
Auch Kleidung kann fair produziert werden, wie immer mehr Marken und Labels zeigen. Darauf sollten Sie beim Einkauf achten.
Ausbeutung in der Textilindustrie
Kauft man ein Kleidungsstück in Deutschland, dann kommt es mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht aus Europa. Ein Großteil der nach Deutschland importierten Textilien wird in Niedriglohnländern wie beispielsweise China, Bangladesch, Indien, Pakistan oder Vietnam hergestellt. Dort sind existenzsichernde Bezahlung, ausreichender Arbeitsschutz und der Verzicht auf Kinderarbeit nicht immer gewährleistet. Zum Alltag vieler Beschäftigten gehören unbezahlte Überstunden und dass ihnen ein Zusammenschluss in Gewerkschaften verwehrt wird. In China erhalten Beschäftigte in der Textilindustrie laut der Asia Floor Wage Campaign (einem Zusammenschluss von Gewerkschaften und Arbeitsrechtlerinnen und -rechtlern) nur die Hälfte, in Bangladesch sogar nur 19 Prozent des existenzsichernden Lohnes. Betroffen sind besonders Frauen: In den Textilfabriken Bangladeschs beispielsweise sind 80 Prozent der Angestellten weiblich.
Im Video: Modeindustrie nachhaltig gestalten
Wie finde ich faire Kleidung?
„Made in Europe“ ist kein Garant für fair produzierte Kleidung: Auch in europäischen Staaten wie beispielsweise Ungarn oder Serbien fertigen Menschen Kleidung oder Schuhe zu nicht-existenzsichernden Löhnen. Hierzu informiert unter anderem die Kampagne für saubere Kleidung, die sich für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter in der internationalen Modeindustrie einsetzt. In den letzten Jahren ist jedoch eine Vielzahl an ökofairen Modelabels entstanden, die sich hohe ökologische und soziale Standards in der Produktion auferlegt haben – auch im mittleren Preissegment. Wenn Sie sonst zu konventioneller Markenkleidung gegriffen haben, muss der Preisunterschied nicht groß ausfallen.
Auf die nebenstehenden Siegel sollte man achten, um wirklich faire Kleidung zu finden.