Im Neubau Klima schützen
Im neuen Haus Energie sparen heißt Geld sparen – und das Klima schützen.
Private Haushalte waren im Jahr 2016 für gut ein Viertel des gesamten Endenergieverbrauchs Deutschlands verantwortlich. Wer sein Haus energieeffizient baut, tut der Umwelt etwas Gutes und spart Energiekosten. Bis 2050 soll der Gebäudebestand Deutschlands nahezu klimaneutral werden, so das Ziel der Bundesregierung. Die Energieeinsparverordnung (EnEv) legt fest, welche energetischen Standards Häuser in Deutschland erfüllen müssen. Die Anforderungen werden ständig angepasst. Daneben ist das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) relevant.
Im Neubau Energie sparen und erzeugen
Der Gesetzgeber schreibt für Neubauten unter anderem seit mehreren Jahren die Nutzung erneuerbarer Energien vor. Wenn Sie Solarthermie und Co. nicht für die Wärmeerzeugung einsetzen, können Sie dies auch ausgleichen, zum Beispiel durch bessere Dämmung oder indem Sie Fernwärme nutzen. Wer neu baut, sollte vorausschauend planen: Die aktuell geltenden Mindeststandards sind schnell überholt.
Niedrigstenergiegebäude ab 2021
Ab spätestens 2021 soll für alle Häuser, die neu gebaut werden, der Niedrigstenergiegebäude-Standard der Europäischen Union (EU) gelten. Der Energiebedarf solcher Häuser ist sehr gering. Das wenige, was an Wärme und Strom gebraucht wird, soll zu einem ganz wesentlichen Teil durch erneuerbare Energien gedeckt werden, einschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen, die am Standort oder in der Nähe erzeugt wird.
Die EU-Vorgaben sind in Deutschland noch nicht Gesetz. Damit ist auch noch nicht klar, welche konkreten Bedingungen ein Gebäude in Deutschland erfüllen muss, um als Niedrigstenergiehaus zu gelten. Festgelegt werden soll dies im Gebäudeenergiegesetz (GEG), das voraussichtlich im Laufe des Jahres 2019 verabschiedet wird. Bis dahin können sich Bauherren an der Interpretation orientieren, die im Rahmen des EU-Projektes COHERENO erarbeitet wurde: „Niedrigstenergiehäuser sind Gebäude, die die Anforderungen für ein KfW-Effizienzhaus 55 nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 erfüllen oder noch energieeffizienter sind.“.
Passivhäuser und Plusenergiehäuser
Mit Passivhäusern können Sie bis etwa 75 Prozent Heizenergie im Vergleich zu einem durchschnittlichen Neubau sparen. Sie decken ihren Heizbedarf fast ausschließlich aus „passiven“ Quellen wie Sonne und Abwärme elektrischer Geräte. Nur an den kältesten Tagen kommt eine Heizung zum Einsatz. Verschiedene Hersteller bieten solche Häuser schlüsselfertig an. Wer schon jetzt noch mehr in die Zukunft investieren möchte, kann ein Plusenergiehaus bauen. Ein Plusenergiehaus produziert unterm Strich mehr Energie, als es verbraucht. Es kann zum Beispiel mit einer Solaranlage auf dem Dach so viel Strom herstellen, dass über den Eigenbedarf hinaus noch Überschüsse ins Stromnetz eingespeist werden. Um als Niedrigstenergiehaus zu gelten, müssen Passiv- und Plusenergiehäuser den Standards der EU entsprechen, die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt werden sollen.
Anbieter für Förderungen
Egal ob Sie ein Haus neu bauen möchten, im Bestand kaufen oder Ihr Haus sanieren wollen: Sie sollten das Wissen von Fachleuten in Anspruch nehmen und sich gegebenenfalls eine zweite oder dritte Meinung einholen. Verschaffen Sie sich einen Gesamtüberblick, um verschiedene Maßnahmen aufeinander abstimmen zu können. Für die fachliche Unterstützung gibt es Fördermittel bei der KfW. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Förderprogrammen – das richtige zu finden ist nicht leicht. Hier hilft der Förderratgeber von www.co2online.de weiter. Land und Kommunen geben teilweise Zuschüsse. Informieren Sie sich für Ihren Bezirk unter www.energiefoerderung.info. Auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt bietet kostenlose unverbindliche Energiechecks an. Die Adressen anerkannter Experten sind auf verschiedenen Plattformen abrufbar, zum Beispiel unter www.energie-effizienz-experten.de.