Nein zu Pelzen
Über 80 Prozent der Felle stammen aus industriellen Pelzfarmen, auf denen Tiere nicht artgerecht gehalten werden.
In Europa hat sich der Pelzumsatz zwischen 2005 und 2015 fast verdoppelt: von 3,6 Milliarden auf knapp 7 Milliarden US-Dollar. Und das, obwohl zumindest in Deutschland eine Mehrheit der Trägerinnen und Träger von Echtpelz über die problematische Tierhaltung auf vielen Pelzfarmen Bescheid weiß, wie eine Umfrage der Universität Ravensburg ergab (2017). Doch nicht immer ist ihnen bewusst, dass sie überhaupt Echtpelz tragen. Denn häufig sind Jacken, Mäntel und Mützen mit Echtpelz nicht eindeutig oder gar nicht deklariert.
Kaufen und tragen Sie deshalb keine Kleidungsstücke oder Accessoires mit Pelzbesatz oder geben Sie sie zurück, wenn Sie feststellen, dass Sie versehentlich Echtpelz gekauft haben.
Echtpelz erkennen
Wenn etwas pelzbesetzt ist, muss das in der EU eigentlich auf dem Etikett stehen: „Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ ist dann dort zu lesen. Allerdings gilt das auch, wenn andere tierische Bestandteile in der Kleidung enthalten sind, zum Beispiel Leder, Horn oder Daunen. Es ist also oft schwer zu erkennen, welcher Teil des Kleidungstückes vom Tier stammt und aus welchem Material es besteht. Hinzu kommt, dass der Hinweis auf Parkas oder Mützen mit Echtpelz zum Teil ganz fehlt.
Doch Sie können Echtpelz und Kunstfell mit diesen drei Tricks selbst unterscheiden:
- Leicht pusten: Wie beim eigenen Haar wehen die Echtpelz-Haare auch bei leichtem Wind, wohingegen Kunsthaare synthetisch und damit starrer daherkommen.
- Ansatz prüfen: Da Echtpelz mitsamt der Tierhaut verarbeitet wird, kann man beim Auseinanderziehen der Haare am Ansatz das Leder erkennen. Bei Kunstpelz erscheint hingegen eine textile Webstruktur.
- Fell begutachten: Bei Kunstpelz sind alle Haare gleich dick und lang, während man bei Echtpelz unter dem langen Deckhaar die feine, gekräuselte Unterwolle erkennen kann.