Palmöl aus nicht-nachhaltigem Anbau vermeiden
Fast jedes zweite Produkt im Supermarkt enthält Palmöl – und die globale Nachfrage steigt.
Die Palmöl-Problematik
Palmöl ist das weltweit wichtigste Pflanzenöl, da es wenig kostet und vielseitig eingesetzt werden kann. Neben Lebensmitteln wird es für Kosmetikartikel, Kerzen, Farben oder Lacke verwendet sowie als Energiequelle in Form von Biosprit . Das Pflanzenöl ist also eine Art Alleskönner und wird dementsprechend global stark nachgefragt. Das Problem: Die rasant steigende Nachfrage geht in großem Stil zulasten von Menschen und Umwelt. Unter anderem in Indonesien und Malaysia werden tropische Wälder gerodet und damit wichtige Ökosysteme zerstört. Bei Brandrodungen auf Torfböden entstehen giftige Gase, die die Gesundheit der Bevölkerung gefährden.
Welche Alternativen gibt es?
Andere Pflanzenöle auf Raps-, Soja- oder der Kokosbasis können Palmöl substituieren. Ein simpler Austausch löst aber die Probleme nicht. Im Gegenteil: Besonders tropische Soja- und Kokosöle sollten Sie eher meiden, weil sie weitaus größere Anbauflächen als Palmöl benötigen. Für sie drohen also noch mehr Regenwälder gerodet und Tier- und Pflanzenarten noch stärker gefährdet zu werden. Denn der Anbau als Monokulturen geht auch zulasten der Artenvielfalt, egal ob bei Palmöl oder anderen Pflanzenölen (WWF, 2016).
Die beste Lösung: den Anbau von Pflanzenölen weltweit sozialverträglich und ökologisch gestalten. Obwohl oft kritisch betrachtet, gibt es mittlerweile verschiedene Zertifizierungssysteme, die Verbraucherinnen und Verbraucher informieren sollen, ob Kriterien für eine nachhaltigere Palmölproduktion eingehalten werden. Wenn Sie Produkte mit Palmöl kaufen, achten Sie also darauf, ob die Erzeugnisse zum Beispiel nach den Nachhaltigkeits-Prinzipien des Runden Tischs für Palmöl (RSPO) produziert wurden.
Einen Überblick nach Produktgruppen bietet der Palmöl-Check des WWF. Orientierung bietet auch eine Einkaufshilfe vom Forum Nachhaltiges Palmöl.
Palmöl erkennen
Bei Lebensmitteln muss Palmöl inzwischen auch auf der Verpackung als solches deklariert werden. Anders ist das zum Beispiel bei Kosmetikartikeln. Darin kann sich Palmöl unter anderem hinter Begriffen wie Cetyl, Laurate oder Palmitate verbergen. Beim Einkauf hilft diese ausführliche Liste dabei, Palmöl zu erkennen. Schneller geht es mit der App Codecheck. Sie zeigt nach dem Scannen des Barcodes an, ob ein Produkt Palmöl enthält.