Was kann ich für die Bienen tun?
Allein in Deutschland leben 560 Wildbienenarten. Davon sind viele, stark bedroht. Übrigens im Gegensatz zur Honigbiene, die von Imkern in Völkern gehalten wird. Unsere Frage des Monats: kann ich etwas tun, damit es den Wildbienen besser geht?
Wildbienen leben meist allein statt in Völkern, sind vielen Menschen kaum bekannt und trotzdem wichtige Bestäuber. Zu ihnen gehören Hummeln, Pelz-, Zottel-, Sand- und Seidenbienen und eine Vielzahl von kleinen und unscheinbaren Arten, die man leicht mit Fliegen oder Wespen verwechseln kann. Ihr Nahrungsangebot ist jedoch bedroht. Es gibt zu viele weite, eintönige Agrarflächen, Felder und Wiesen werden zu oft abgemäht. Viele Bienen ziehen in Gärten und Städte, weil sie dort das gesamte Jahr Nahrung finden.
Bienen aktiv schützen
Wer Bienen aktiv schützen möchte, der kann einiges tun: Ein naturnaher, bienenfreundlich gestalteter Garten mit viel Abwechslung bietet Wildbienen Unterschlupf und Futter. Darüber hinaus greifen viele auf gekaufte Nisthilfen und sogenannte „Insektenhotels“ zurück. Diese sind aber oft nicht geeignet, da gerade die seltenen Wildbienenarten häufig in lehmigen oder sandigen Böden nisten. Einige Nisthilfen sind für Bienen sogar vollkommen ungeeignet. Besser ist es, diese Nisthilfen selbst zu bauen.
Nisthilfen selber bauen
Verwenden Sie beim Bau natürliche Materialien. Für Varianten mit Bohrlöchern sollte man entrindetes Hartholz verwenden. Der Bohrlochdurchmesser sollte drei bis acht Millimeter betragen. Achten Sie darauf, dass die Löcher sorgfältig gebohrt und nicht ausgefranst sind: Sonst verletzen sich die Bienen darin ihre empfindlichen Flügel – oder gehen gar nicht erst in die Löcher. Tote Äste und Baumstämme kann man auch ganz einfach auf den Boden legen und abwarten, was sich dort ansiedelt. Gut sind offene, sandige Bodenstellen als Nistgelegenheit. Wildbienen mögen hohle Pflanzenstängel wie Schilf oder Bambus. Um als Nisthilfe zu dienen sollten diese auf einer Seite geschlossen sein. Die Stängel kann man dann bündeln und an Bäume hängen. Auch Ton, in den Sie unterschiedlich breite Löcher drücken, eignet sich. Eine Bauanleitung für Nisthilfen finden Sie zum Beispiel hier.
Die richtigen Pflanzen für Bienen
Viele Bienen sind Spezialisten und fliegen nur bestimmte Pflanzen an. Je unterschiedlicher die Bepflanzung im Garten, desto besser. Aber nicht alles, was blüht bietet auch Nahrung. Achten Sie beim Kauf von Saatgut darauf, heimische und bienenfreundliche Pflanzen zu kaufen. Nutzen Sie dabei samenfestes Saatgut, dass auch im folgenden Jahr gesät werden kann bzw. sich selbst aussämt, kein Hybridsaatgut. Eine Kombination aus mittel-, früh- und spätblühender Blumen und Stauden schafft ein durchgängiges Nahrungsangebot. Gut geeignet sind z. B. Lavendel, Margeriten, Glockenblumen oder Sonnenblumen. Hier findet sich eine umfangreiche Übersicht an Pflanzen für einen bienenfreundlichen Garten.
Für Balkone: Bienenparadies auf kleinem Raum
Auch der Balkon oder die Terrasse kann ganz einfach in ein Bienenparadies verwandelt werden. Viele Blumen und Kräuter lassen sich gut in Töpfen oder Balkonkästen anpflanzen. Besonders schöne und für Bienen geeignete Kombinationen: Kräutertöpfe mit duftenden Küchenkräutern mit Zitronenmelisse, Lavendel, Oregano oder Salbei, dazu mit Tagetes oder Polster-Glockenblumen. Spät blühende Pflanzen versorgen Bienen bis Oktober mit Nektar und Pollen. Empfehlenswerte Kombination: Kapuzinerkresse, Löwenmäulchen und Ringelblumen. Blüten für Bienen und einen leckeren Ertrag für Menschen liefern Topfpaprika und -aubergine, Balkontomaten, Erdbeeren oder Chili-Pflanzen.