Winterurlaub – aber nachhaltiger!
Winterurlaub und Nachhaltigkeit? Immer seltener erleben wir schneeweiße Wintermonate vor der eigenen Haustür. Für einen Ausflug in den Schnee nehmen wir immer längere Reisen auf uns. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Winterurlaub nachhaltiger gestalten können.
PKW oder Zug? Vollpension oder Selbstversorgung?
Ein nachhaltigerer Winterurlaub beginnt bereits bei der Planung und der Anreise, denn fast 75% der CO2-Emissionen eines einwöchigen Skiurlaubs entstehen durch die An- und Abreise mit dem Auto. Verbringen Sie deshalb, sofern möglich, anstatt weniger Tage gleich längere Zeit im Schnee. Mit dem Zug und öffentlichen Verkehrsmitteln reist man zudem deutlich umweltfreundlicher als mit dem PKW. Innerhalb Deutschlands kann sogar die Wintersportausrüstung mittels Gepäckservice der Deutschen Bahn vorab an die Wunschadresse geliefert werden. Auch eine Anreise mit dem Reisebus, zum Beispiel bei Gruppenreisen oder mit einem Fernbus, ist in der Regel ressourcenschonender als die Anreise mit dem Auto.
Ebenso spielt die Wahl der Unterkunft und der Reisedestination eine entscheidende Rolle: Achten Sie darauf, dass die Unterkunft insgesamt umweltfreundlich und ressourcenschonend wirtschaftet und bevorzugen Sie Gemeinden mit einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzept oder Dörfer, die sich durch ökologischen und sanften Tourismus auszeichnen.
Welche Anforderungen stellen Sie an eine Unterkunft? Weniger ist oft mehr: Verzichten Sie auf etwas Luxus und versorgen Sie sich selbst mit regionalen Lebensmitteln. Häufig ist eine Übernachtung in kleineren inhaber*innengeführten Berggasthöfen auch umweltfreundlicher als in einer großen Hotelanlage. Bei der Wahl der Urlaubsregion, des Reiseveranstalters oder der Unterkunft können Sie auf die hier aufgeführten Siegel achten oder Sie nutzen ein Reiseportal für umweltverträglichen Tourismus. Weitere Informationen zur nachhaltigen Reiseplanung finden Sie hier.
Aktivitäten im Winterurlaub: Vielseitigkeit macht unabhängig!
Skifahren und Nachhaltigkeit lassen sich nur schwer vereinen, denn Skifahren geht durch die Errichtung und Expansion von Skigebieten in der Regel mit schwerwiegenden Eingriffen in die Natur einher. Zudem sind alpine Skigebiete, aufgrund des Klimawandels, zunehmend von künstlicher Beschneiung abhängig. Der klassische Skitourismus wird durch die Errichtung und den Betrieb von Beschneiungsanlagen somit auch immer energie- und wasserintensiver.
Bleiben Sie deshalb vielseitig und testen Sie auch Alternativen zum alpinen Skifahren: Winterwanderungen in Verbindung mit einer Rodeltour, geführte Schneeschuh- oder Skitouren, Ski-Langlauf auf natürlichen Loipen oder Eislaufen auf dem Bergsee stellen umweltfreundlichere sportliche Alternativen zum alpinen Skifahren dar. Durch Vielseitigkeit erreichen Sie Unabhängigkeit von künstlich beschneiten Pisten.
Sollten Sie dennoch Skifahren wollen, meiden Sie möglichst Skigebiete, die
- weitere Naturflächen zu Skigebieten umwidmen wollen
- lange Saisonzeiten von bis zu 200 Tagen haben
- den Großteil ihrer Pisten künstlich beschneien
Informationen erhalten Sie häufig beim entsprechenden Tourismusbüro der Gemeinde oder Region.
Wintersportausrüstung: kaufen oder leihen?
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung“ – getreu diesem Motto ist vor allem im Winterurlaub schneefeste Outdoor-Bekleidung besonders wichtig. Beim Kauf von Winterkleidung sollten Sie auf fair und umweltschonend produzierte Kleidung achten. Die folgenden Siegel können Ihnen bei der Wahl helfen. Ausführlichere Informationen zu fair produzierter Kleidung erhalten Sie in diesem Artikel.
Doch es muss nicht immer neu sein: Secondhand-Kleidung schont sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel. Gebrauchte Wintersportausrüstung können Sie auf Ski-Basaren oder lokalen Flohmärkten erwerben. Wenn Sie nur selten in den Winterurlaub fahren, bietet es sich an Ausrüstung in Verleihgeschäften im Urlaubsort zu leihen – insbesondere spezielle Ausrüstung wie Schneeschuhe, Helm, Tourenski oder Wanderstöcke.